Wer an der Börse einsteigt, ist oft überwältigt von den Möglichkeiten, die sich auftun. Fehler beim Investieren kosten besonders Einsteiger einiges an Lehrgeld. Doch schon kleine Verhaltensanpassungen können viel Cash und Ärger einsparen. Erfahre in diesem Artikel 6 typische Fehler, die Investment-Anfänger machen, und wie man sie vermeiden kann! Lerne, wie du mit einfachen Strategien dein Investmentverhalten anpassen und somit diese Fehler vermeidest. Und wer weiß: Vielleicht ist dadurch schon dein nächstes Investment ein voller Erfolg!
Anfängerfehler Börse #1 Kein klares Ziel vor Augen
Einer der häufigsten Fehler beim Investieren in internationale Aktienmärkte ist das Fehlen eines klaren und messbaren Anlageziels. Das Ziel kann unterschiedlichste Beweggründe haben – sei es das Sparen für die Ausbildung deines Kindes, der Aufbau deiner privaten Altersvorsorge, der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit oder einfach die Absicherung deines alltäglichen Lebens durch ein zusätzliches Finanzpolster. Das Wichtige ist, dass du zu Beginn dein Ziel klar beschreibst, idealerweise schriftlich. Dann überlegst du dir das “wie”. Wie kannst du dein Ziel erreichen, was benötigst du dafür, wer kann dich unterstützen und was sollte auf deiner Einkommensseite dafür geschehen? Und dann setzt du es Stück für Stück um.
Anfängerfehler Börse #2 Nicht berücksichtigen, deine Investments mit deinem persönlichen Risikoverhalten abzustimmen
Es gibt nicht die eine und alleinige Art, an der Börse zu investieren. Einige schwören auf das Value Investing nach Warren Buffett, Charlie Munger und Monish Pabrai. Andere fühlen sich mit Wachstumswerten pudelwohl oder traden regelmäßig. Wie in der Ernährung schmeckt nicht jede Mahlzeit jedem und auch wenn einige Lebensmittel vielleicht besonders gute Nährwerte haben, muss es noch lange nicht zu deinem Lieblingsfood avancieren (Hallo, Broccoli!). Genauso verhält es sich mit Anlagestrategien. Es wäre auf Dauer sehr anstrengend, eine Anlagestrategie zu verfolgen, die nicht zu deinen Anlagezielen und zu deinem Risikoprofil passt. Die Quintessenz ist es, eine Investment-Methode zu finden, die deiner Risikotoleranz, deinen Zielen und deinen Ressourcen gerecht wird. Und zu Monish Pabrai habe ich hier einen Beitrag verfasst.
Anfängerfehler Börse #3 Nur Aktien aus einem Bereich wählen
Anfangs starten viele Privatanleger mit Aktien von Unternehmen, dessen Produkte und Services sie in ihrem alltäglichen Umfeld selbst nutzen. Sich mit Unternehmen zu beschäftigen, deren Geschäftsmodell man versteht, ist äußerst sinnvoll. Um ein sogenanntes Klumpenrisiko zu vermeiden, investiere niemals nur in Aktien aus einer Branche.
Beim Klumpenrisiko im Finanz- und Bankwesen geht es darum, dass sich das Risiko des Ausfalls durch eine starke Konzentration auf eine bestimmte Branche, Währung oder Anlageklasse erhöht. Ein solches Risiko besteht also, wenn der größte Teil des Vermögens in einem einzigen Vermögenswert investiert ist oder deine Aktien nur eine Branche bedienen, z.B. Tech. Wenn es dieser Branche wirtschaftlich schlecht geht, verlieren damit deine Aktien an Wert und es kann zu erheblichen Schwankungen führen. Oder auch zu Verlusten, falls Aktien verkauft werden.
Anfängerfehler Börse #4 Mangelnde Geduld
Erfolgreiches Investieren ist wie ein Marathon, nicht wie ein Sprint. Viele Anleger scheitern daran, indem sie ihr Portfolio ständig verändern und umschichten. Wenn du jedoch eine disziplinierte Herangehensweise verfolgst, kannst du vom langfristigen Wachstumspotenzial des Marktes profitieren und dabei kurzfristigen Schwankungen und Sorgen getrost außer Acht lassen. Marktschwankungen sind unvermeidbar. Bleib auf Kurs und vertiefe deine Möglichkeiten, weiter zu investieren.
Anfängerfehler Börse #5 Historische Renditen als Maßstab für die zukünftige Wertentwicklung
Einer der häufigsten Fehler beim Investieren ist es, sich auf historische Renditen zu verlassen. Renditen, die in vergangenen Geschäftsjahren erzielt wurden und den dort herrschenden damaligen Marktbedingungen. Die Ergebnisse der Vergangenheit sind oft kein genauer Indikator für die künftige Wertentwicklung. Ziel sollte es sein, ein Portfolio mit einem langfristigen Anlagehorizont aufzubauen, wobei die historische Performance nur als Risikoindikator für einen Vermögenswert dient.
Anfängerfehler Börse #6 Verluste nicht akzeptieren
Ein typischer Fehler, der bei Investitionen gemacht wird, ist das Abwarten, um einen Gewinn durch eine Wertsteigerung zu erwirtschaften. Das sog. Ausgleichen bedeutet, dass man auf eine Aktie, die an Wert verloren hat, wartet, bis sie zu ihrem ursprünglichen Wert zurückkehrt, zu dem man eingestiegen ist. Dies wird in der Behavioral Finance als “kognitiver Fehler” bezeichnet. Das bedeutet, dass man doppelt verliert, wenn man den Verlust nicht akzeptiert. Stattdessen stell dir diese Fragen: “Würde ich diese Aktie heute kaufen? Vertraue ich diesem Unternehmen noch”. Wenn die Antworten nein lauten, solltest du diese Aktie verkaufen, anstatt auf eine Rückkehr des ursprünglichen Werts zu warten.