Um an der Börse Geschäfte zu tätigen, indem du zB Aktien, ETFs oder Anleihen erwirbst, brauchst du ein Depot. Ein Wertpapier-Depot ist ein Aufbewahrungsort für Wertpapiere. Depot kommt aus dem Französischen und bedeutet soviel wie “niederlegen”. Und genau kannst du dir das auch vorstellen. Du kaufst an einer Börse z.B. einige Aktien und legst sie dann in deinem Depot nieder und verwahrst sie dort.
Den Kauf der Wertpapiere führst du selbst durch, das Depot erhältst du idR bei einem Online-Broker. Du könntest auch zu deiner Hausbank gehen, doch ich plädiere stark für ein Depot bei einem Online-Broker, denn es bietet dir die nötige Flexibilität.
Dich in der Flut der Angebote zurechtzufinden, ist die große Herausforderung. Mit diesem Artikel bekommst du einen roten Faden an die Hand, mit dem du Schritt für Schritt das für dich passende Depot findest und kinderleicht eröffnest. Solltest du später damit einmal nicht mehr zufrieden sein (das kommt vor), kannst du jederzeit den Depotanbieter wechseln wie einen Handyvertrag. So wie du deine Rufnummer bei einem Mobilfunkbetreiberwechsel mitnimmst, kannst du dir auch in etwa den Umzug von einem Wertpapier-Depot mit deinen bereits erworbenen Aktien vorstellen.
The art of the start – mit dem Aktiendepot
Möchtest du Aktien kaufen, Indexfonds oder vielleicht zuerst mit Sparplänen starten? Sparpläne eignen sich besonders für Einsteiger. Sie sind eine gute Möglichkeit, die erste Hürde der Geldanlage zu nehmen. Viele Anfänger plagt die Sorge, etwas falsch zu machen. Oder sie sind unsicher, was jetzt der ideale Einstieg ist. Den gibt es nicht. Es gibt schlichtweg die Prämisse: einfach machen. Wer anfängt, hat wirklich schon gewonnen dem gegenüber, der immer noch zögert.
Aktiendepot-Vergleich: Diese Fragen zur Auswahl solltest du dir stellen
Rein objektiv gibt es nur 3 Punkte zu beachten, wenn du dir ein Depotkonto auswählst:
- Wie hoch sind die Kosten zum Kaufen und Verkaufen,
- wie hoch sind die laufenden Gebühren,
- und was kosten die Zusatzleistungen?
- Es kommen jedoch noch weitere Faktoren hinzu:
- Wie wichtig sind dir, Aktien, Anleihen und Zertifikate zu handeln?
- An welchen Börsenplätzen möchtest du handeln?
- Welche Auswahl an Investmentfonds, börsengehandelten Indexfonds (ETFs) und Wertpapiersparplänen?
Am Ende sollte das Preis-/Leistungsverhältnis des Anbieters zu deiner persönlichen Investment-Strategie passen.
Aktiendepot Vergleich? Ja bitte! Checkliste zum Download
Um mit dem Aktiendepot Vergleich zu starten, habe ich Dir eine Checkliste bereitgestellt in Google Drive. Bitte klicke auf diesen Link und kopiere die Datei. Danach kannst du sie mit deinen Vergleichswerten ausfüllen und zu einem für dich passenden Ergebnis kommen.
Die Preisgestaltung ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Die Kosten variieren in Bezug auf eine jährliche Grundgebühr oder Gebühren für Käufe und Verkäufe. Anleger, die selten handeln, sollten sich auf die jährliche Grundgebühr konzentrieren. Für häufige Transaktionen sind hingegen die Orderkosten wichtig. Einige Institute bieten Rabatte für hauseigene Produkte, die sich lohnen können, wenn das Anlageprodukt geeignet ist. Eine weitere Möglichkeit besteht auch darin, ein Depot ohne jährliche Grundgebühr zu wählen.
In der Google Drive Tabelle kannst du folgende Werte eintragen:
Jährliche Grundgebühr:
- Ordergebühren für Käufe / Verkäufe:
- Gegebenenfalls weitere Kosten:
- Rabattmöglichkeiten wie kostenlose Sparpläne o.ä.:
- Vielfalt der Börsenplätze
- Sicherheitsverfahren zum Durchführen der Order
- Art der Sparpläne (Aktien, ETF,…?)
- Video-Ident oder nicht zur Legitimation?
- Art der Depotführung (Mobil, Web, vor Ort)
Der schnellste Weg zur Aktiendepot-Eröffnung: Legitimation via Video-Ident
Um ein Depot zu eröffnen, muss man mindestens 18 Jahre alt sein und ein Girokonto bei einer Bank besitzen. Bei einigen Banken ist zusätzlich ein deutscher Wohnsitz erforderlich.
Sobald Du die verschiedenen Broker und Depots verglichen hast, eröffnest du ein Depot in der Regel mit deinem Personalausweis und deinem Smartphone. Ganz moderne Online-Broker bieten die dazu ein Video-Identifizierungsverfahren. Damit bist du noch am selben Tag, meist in weniger als 15 Minuten startklar. Alternativ wird das POSTIDENT-Verfahren angeboten. Das sind Unterlagen, die du in jeder Postfiliale mit deinem Personalausweis von einem Postangestellten gegenchecken lässt und die dann auf dem Postweg mit deiner vor Ort in der Postfiliale erfolten Legitimation ihren Weg zu dem Online-Broker deiner Wahl finden.
Die Hausbank erfordert vorwiegend ein Beratungsgespräch, bevor ein Depotkonto eröffnet werden kann, während Online-Broker und Direktbanken es ermöglichen, innerhalb von Minuten ein Konto zu eröffnen. Meine Empfehlung geht ganz klar zur eigenverantwortlichen Online-Depot-Eröffnung.
Vorteile eines Aktiendepots beim Online-Broker
- Aufträge können direkt über die Online-Plattform erteilt werden
- Gebühren oft niedriger als bei der Hausbank
- Jederzeit Zugang zu dem Depot.
- Keine Bindung an Öffnungszeiten (außer der Börsen)
- Abruf von Realtime Kursen
- entgeltfreie Bereitstellung von Analysen und Charts
- Nachrichten im digitalen Postfach
- Wertpapierabrechnungen ebenfalls digital im eigenen Postfach
Regelmäßig die Gebühren überprüfen
Sowohl Neo-Broker als auch die klassischen Anbieter von Wertpapier-Depots ködern Neukunden gerne mit besonderen Angeboten. Kostenlose Sparpläne sind oft der Aufhänger. Nur bleiben diese Sparpläne nicht immer kostenlos. Schau halbjährlich bzw. jährlich auf die gebührenstruktur deines Anbieters. Sollten sich die Gebühren zu deinem Nachteil ändern, kannst du jederzeit den Anbieter wechseln und mit deinem Depot umziehen.
Depotwechsel – wie geht das?
Mit einem Depotwechsel überträgst Du Deine Aktien, ETFs und andere Anlageinstrumente in ein anderes Depot. Eröffne zuerst ein neues Depot und stelle anschließend ein Wechselformular, welches in Papierform oder online vorliegt, bei deiner alten oder neuen Bank ein. Den genauen Ablauf findest du auf den Seiten der Anbieter. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Depot von einer Bank innerhalb desselben Instituts auf eine andere zu übertragen. Bei Deinem neuen Depot hast Du grundsätzlich die Möglichkeit, alle handelbaren Wertpapiere mitzunehmen. Vergewissere Dich vorher, ob das auch für Deine Wertpapiere gilt. Manchmal sind Sparpläne gebunden an einen Anbieter. In diesem Fall wechsle einfach mit allen anderen Wertpapieren zum neuen Anbieter und lass den alten Sparplan weiterlaufen, wenn er dir noch zusagt. Weitere Infos zum Depotwechsel findest du auf den Seiten der Verbraucherzentrale.